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Das Universum der Ozeane Staffel 1 Folge 3 Folge 3 - Mit Frank Schätzing in die Arktis 2010

Ausgerechnet in Spitzbergen, im ewigen Eis, stößt der Paläontologe Jørn Hurum auf die Spuren des Pantodont, eines urzeitlichen Flusspferdes, das nur aus tropischen Regionen bekannt ist. Aber schon früh glaubten Forscher an ein ehemals warmes Meer mitten im Eis. Schritt für Schritt erkunden Wissenschaftler die Klimageschichte der Arktis. Sie müssen sich beeilen, denn der eisige Lebensraum taut auf und mit ihm verschwinden viele Tierarten. Gleichzeitig öffnet sich eine riesige gefrorene Schatzkiste: ein Viertel der weltweiten Reserven an Erdöl und Gas sowie riesige Mengen an Zinn, Mangan, Gold, Nickel, Blei, Platin und Rohdiamanten. Aber auch der Permafrostboden der arktischen Region taut auf. Dadurch gelangen Unmengen des Treibhausgases Methan in die Atmosphäre. Im Sommer 2002 stoßen Paläontologen in Baden-Württemberg auf einen riesigen Saurierfriedhof. Vor 140 Millionen Jahren erstreckte sich hier ein warmes Schelfmeer. Plötzlich sprengten gewaltige Gasblasen den Meeresboden. Vermutlich hat ein Seebeben Methanhydrat freigesetzt. Die Ichthyosaurier schossen nach Luft schnappend an die Oberfläche, doch das Verderben lauerte auch dort. Vermutlich löschte ein Methanschock ihr Leben aus. Vor 55 Millionen Jahren geschah dasselbe vor der Küste Floridas. Ein lokales Ereignis mit globalen Folgen. Es verursachte wohl die wärmste Epoche der neuzeitlichen Erdgeschichte; daher stammen die Fossilien von Pantodonts und Palmen auf Spitzbergen. Auch heute sind gewaltige Mengen Methanhydrat in den Meerestiefen gebunden. Vor allem in Asien werden Unsummen in die Erforschung dieser Energiequelle gepumpt. Wissenschaftler befürchten, dass das Methan vom Ozeangrund dem Weltklima noch viel stärker einheizen werde, als es Kohle, Öl und Erdgas heute tun. Das wollen Forscher vom Kieler Institut für Meeresforschung Geomar verhindern. Sie planen, Gashydrat mit Hilfe von Kohlendioxid aus dem Sediment zu lösen und zu ersetzen, also Brennstoff fördern und gleichzeitig Treibhausgas in der Tiefe versenken, Energieengpässe beheben und gleichzeitig die Erderwärmung bremsen. Die Idee klingt fast wie aus einem Roman von Jules Verne. Er hat in seinen Zukunftsszenarien viele Entwicklungen vorweggenommen. Dazu zählt auch der Ozean als Lebensraum für Menschen. Mitte des 20. Jahrhunderts gab es einen regelrechten Unterwasser-Boom. Doch fast alle Stationen wurden irgendwann wieder abgebaut. Jetzt soll die Vision des französischen Architekten Jacques Rougerie Wirklichkeit werden. Die SeaOrbiter, eine gigantische schwimmende Forschungsstation und eine Art künstliches Riesenseepferd, soll 15 Jahre lang mit den Strömungen um die Welt treiben, einem neuen Verständnis des unbekannten Universums entgegen.

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