Über dem Horizont von Cockpit Country, Jamaikas größtem Regenwaldgebiet, braut sich etwas zusammen. Das Gewitter kommt immer näher. Zum sicheren Unterschlupf liegt noch ein langer Fußmarsch durch dicht bewachsenen Dschungel vor den drei Männern. Ungläubig schaut der Filmemacher Samuel Häde dabei zu, wie sich sein Begleiter Barry trotz der drohenden Gefahr in aller Seelenruhe einen Marihuana-Spliff anzündet. Noch nie hat Samuel eine Nation erlebt, die ihr Ganja, so heißt Marihuana dort, so sehr liebt und exzessiv konsumiert, wie es die Jamaikaner tun. Nach drei Monaten auf der Insel nimmt Häde es gelassen wie die Einheimischen auch. „Relax, you are in Jamaica“, sagt sich Samuel, als ihm ein süßlich riechender Qualm zusammen mit warmen Regentropfen ins Gesicht weht. Jamaika, das bedeutet vor allem: Reggae, Joints und schöne Strände, schon klar.